Längere Wochenendtrips in Luzon - Kurzurlaub ohne Flugticket
Du befindest dich in Metro Manila und es steht wieder einmal ein langes Wochenende bevor? Wäre es nicht fabelhaft, es irgendwo anders als in Luzon zu verbringen? Im verrückten Tokyo verloren zugehen oder durch die Strassen von Hanoi zu radeln beispielsweise? Aber leider hat nicht jeder das Geld, der quirligen Metro Manila per Flug zu entwischen. Was also lässt sich an langen Wochenenden unternehmen?
Das Gute an Luzon ist – es gibt auf der Hauptinsel so viel zu sehen, dass es eigentlich keinen Grund gibt, die Sehenswürdigkeiten vor Ort zu ignorieren. Kein Geld? Kein Problem! Das könnt Ihr an langen Wochenenden unternehmen, ohne wegzufliegen.
Bataan: Geschichts- und Umwelt-Tour
Nur zwei Stunden von Manila entfernt, liegt die völlig unterbewertete Provinz. Ob Kultur, Geschichte oder Natur – für jeden ist das Richtige dabei. Genau das Richtige für lange Wochenenden ohne Flugreise.
Beginnt Eure Tour mit einem Besuch des Shrine of Valor (auch bekannt als Dambana ng Kagitingan) am Mt. Samat in Pilar, Bataan. Dies ist ein Gedenkort für die gefallenen Helden der Schlacht von Bataan. Die Details der Schlacht sind hier in Marmor graviert mit der abschliessenden Botschaft, die Ereignisse niemals zu vergessen.
Dunsulan FallsMt. Samat. Ihr müsst aber bis zum Fuss des Berges reisen, bevor Ihr die Wasserfälle ansteuern könnt. Besser ist es, mit dem eigenen Auto anzureisen. Dieses Gebiet ist recht abgeschieden und nur wenige Touristen verirren sich hierher. So könnt Ihr die Wasserfälle wirklich geniessen.
ALTERNATIVE: Mit einer Seilrutsche vom Gipfel des Mt. Samat hinunter nach Dunsulan Falls sausen – ja, das ist mit Tree Top Adventures möglich!
Ein weitere Unternehmung: Besucht das Pawikan Conservation Center in Morong. Die beste Zeit dafür ist eigentlich im Januar und Februar. In diesem Naturschutzgebiet sollen vor allem Meeresschildkröten beschützt und ihre Ausrottung verhindert werden. An Wochentagen könnt Ihr das umstrittene Atomkraftwerk besuchen, das 1984 fertiggestellt, aber nie in Betrieb genommen wurde.
Kein Besuch von Bataan ist je vollständig ohne einen Besuch der Las Casas Filipinas de Acuzar in Bagac. Hier handelt es sich um ein spanisch-philippinisches Erbe, das aus 22 antiken Herrenhäusern besteht, die entweder nachgebaut wurden oder in Originalteilen von überall auf den Philippinen zusammengetragen wurden. Ihr könnt entweder hier ein Zimmer buchen oder eine Tagestour machen.
Andere Orte, die einen Besuch lohnen: Sisiman Bay, Balanga Wetland und Naturpark, Ambon-Ambon Wasserfälle, Falls, und die Wegzeichen des Todesmarsches vom April 1942 (Nach der Schlacht von Bataan im April 1942 zwang die kaiserliche japanische Armee etwa 80.000 US-amerikanische und Filipino-Kriegsgefangene zu einem Fussmarsch von Saisaih Point und Mariveles nach Camp O’Donnell, wo sie in Züge verladen werden sollten. Tausende von Filipinos und mehrere hundert amerikanische Soldaten starben auf dem Weg.)
Pampanga: Das gastronomische Abenteuer
Kein Besuch in Pampanga ist vollständig ohne einen Ausflug zum Mt. Pinatubo. Wandertouren starten entweder in Clark oder in Angeles City. In jedem Falle habt Ihr einen malerischen, weilweise holperigen und anstrengenden Weg hinauf zum Krater vor Euch.
Und wenn Ihr schon mal in Pampanga seid, solltet Ihr das Sandbox-Abenteuer in Porac nicht verpassen. Hier könnt Ihr die höchste Schaukel der Philippinen ausprobieren, sowie die erste und einzige Achterbahn-Seilrutsche des Landes. Andere hier angebotene Aktivitäten sind Steilwand-Klettern und -Abseilen, Bungee-Springen, Bogenschiessen und Quadfahren
Nach all diesen Outdoor-Aktivitäten ist jetzt Essenszeit! Für die Freunde guten Essens gibt es kein besseres Ziel als Pampanga. Ein langes Wochenende ist bei Weitem nicht genug, um all die typischen Restaurants der Provinz auszuprobieren.
Allein in Angeles könntest Du ein komplettes Wochenende damit verbringen, Dich durch das kulinarische Angebot „durchzuessen“. Verpasse keinesfalls das Aling Lucing Sisig, Heimat des allerersten typischen Filipino-Schweinefleischgerichtes. Küchenchef Claude Tayags Downtown 1956-Café ist ebenfalls ein Muss, den hier serviert man Kampangan-Gerichte mit einer besonderen Note. Wer die authentischen Kananin-Tamales Pampangueña probieren möchte, ist im Café Fleur genau richtig.
Auch in San Fernando findet Ihr empfehlenswerte Restaurants, ganz besonders das Everybody’s Café, wo exotische Gerichte wie Grillen und Frösche auf der Speisekarte stehen. Die ganz Mutigen probieren gepökelten Wasserbüffel und marinierte und knusprig geschmorte Ente „adobo“. Vergesst auch nicht, ein Körbchen mit typischen Leckereien aus Susie’s Cuisine mitzunehmen!
Andere Besuchsziele: Abe’s Farm, Museo ning Angeles (Angeles Stadtmuseum), Candaba Vogelschutzpark, Zoocobia Fun Zoo, Deca Wakeboard Fun
Batangas: Das kulturelle Erbe von Taal erkunden
Taal ist überwiegend durch seinen Vulkan bekannt. Doch in dieser Gemeinde gibt es eine Menge Dinge, die Ihr erkunden oder unternehmen könnt. Besucht beispielsweise für zwei Tage einen der antiken Familiensitze in Taal für ein echtes Kulturerlebnis. Diese alte Stadt in Batangas ist das perfekte Ziel für Geschichts-Freaks und für alle, die für Antikes schwärmen.
Um nur einige dieser kulturell-historisch bemerkenswerten Orte zu nennen, die Ihr besuchen könnt: Das Goco Ancestral House, die Casa Villavicencio, die Church of the Our Lady of Caysasay (und die heilige Quelle der St. Lucia), das Gregorio Agoncillo-Herrenhaus und die St. Martin of Tours Basilica, die als die grösste katholische Kirche in Asien gilt.
Und wenn Ihr Euch in Taal aufhaltet, macht Ihr noch eine Wandertour zum Krater des Vulkans am Morgen Eures zweiten Tages hier? Es dauert nicht länger als eine Stunde, um bis nach oben zu gelangen.
Reist nicht aus Batangas ab, ohne das beliebte Batangas lomi zu probieren. Nahe der Taal Basilica wird ein Nachtmarkt abgehalten. Für preiswertes aber leckeres Essen besucht Ihr das Corcolon Lomi House. Wer es vornehmer mag, ist bei Feliza Taverna y Café gut aufgehoben.
Andere Sehenswürdigkeiten: Das Sky Ranch and Puzzle Museum im nahen Tagaytay, Sonya’s Garten, der Bulalo-Gürtel.
Laguna: Auf der Jagd nach Seen und Wasserfällen
Laguna ist überwiegend bekannt für seine heissen Quellen in Calamba. Aber wusstet Ihr, dass es hier auch andere Gewässer gibt, die einen Ausflug lohnen?
Fahrt in Richtung San Pablo City und erkundet an einem Tag alle sieben Seen! Die meisten dieser Seen sind nicht touristisch erschlossen, das heisst, Ihr erlebt malerische und unberührte Natur. Die Seen heissen Sampaloc, Mojicap, Kalibato, Bunot, Palakpapakin, Pandin und Yambo. Sie liegen entweder innerhalb des Stadtgebietes oder an dessen Rand. Der Sampaloc-See ist am besten erschlossen. Der ruhige Pandin-See wird Euch womöglich am besten gefallen: Hier könnt Ihr schwimmen gehen und einheimische Spezialitäten essen.
Doch nicht nur mit Seen ist die Provinz reich gesegnet. Auch einige Wasserfälle könnt Ihr hier besichtigen. Das setzt allerdings die eine oder andere Wanderung voraus, ist aber jede Anstrengung wert. In Siniloan müsst Ihr auf den Mt. Romela klettern, um die bezaubernden Buruwisa Falls zu sehen. Pangil bietet die grandiosen Buntot Palos Falls und Majayjay die Bukal-Falls. In Luisiana könnt Ihr Euch die Hulugan und Aliw Falls zum Ziel nehmen. Und natürlich dürft Ihr die berühmten Pagsanjan Falls nicht auslassen.
Und wer nach all den Seen und Wasserfällen noch immer nicht genug vom Wasser-Abenteuer hat, bucht eine rasante Rafting-Tour in Magdalena.
Was Ihr noch unternehmen könnt: Den Mt. Makiling in Los Banos erkunden, das Verzauberte Königreich in Santa Rosa oder die Quellen des Verborgenen Tals in Alaminos besuchen.
Aurora: Surfen in Baler
Warum bis nach Siargao fliegen, wenn Ihr in nur fünf Stunden nach Baler kommt? Diese Stadt gehört zu den besten Surfer Orten auf den Philippinen. Allerdings weder überlaufen noch übermässig touristisch erschlossen.
Das Beste, was Ihr an langen Wochenenden tun könnt: Surfen! Nichtschwimmer? Lasst Euch davon nicht aufhalten. Es ist auch in diesem Fall absolut möglich, das Surfen zu erlernen!
Sabang Beach ist geradezu übersät mit Surfschulen, die für kleines Geld Anfänger-Stunden anbieten. Auch in einigen Hotels werden Surf-Lektionen angeboten. Lasst Euch nicht abschrecken, denn in kürzester Zeit werdet Ihr auf Eurem Board die Küste hinuntersausen! Surf-Unterricht kostet zwischen PHP 300 und 359 (umgerechnet etwa (etwa € 5,60 bis 6,60).
Und wenn Du nach all dem Spass Hunger bekommst: Hier ist die Liste der besten Lokale in Baler!
Benguet: Geisterjagd in Baguio
Sommer oder nicht: Baguio ist ein beliebter Ausflugsort für Städter. Doch anstatt die gängigen Attraktionen anzusteuern, weicht einfach ab vom ausgetretenen Pfad und geht auf die Suche nach dem Übernatürlichen? Richtig, Baguio ist nicht nur ein perfekter Ort für Menschen mit gebrochenem Herzen, sondern auch für Geister-Jäger.
Die Stadt der Kiefern platzt fast vor Geschichten, die Gänsehaut erzeugen. In den letzten Jahren nimmt der Geister-Tourismus stetig zu. Lasst den Nacht-Markt aus und geht dorthin, wo die Untoten ausharren.
Eure erste Station ist das Teacher’s Camp – hier ist die Geisterjagd zwar verboten, aber die Warnschilder ignoriert Ihr einfach. Die Ruinen des Diplomat Hotels in den Dominican-Bergen bietet nicht nur einen tollen Blick über die Skyline von Baguio, hier ruht auch eine wahre Schatzkiste für die, die ausgezogen sind, das Gruseln zu lernen.
Besucht die Kathedrale von Baguio, nicht um zu beten, sondern um die Schreie der Mönche und Nonnen vergangener Zeiten zu hören. Das Laperal White House ist nicht nur der ideale Hintergrund für Instagram-Fotos. Hier habt Ihr auch die grösste Chance, ruhelosen Geistern zu begegnen.
Wenn die Geisterjagd Euch irgendwie hungrig gemacht hat (was sehr wahrscheinlich ist), keine Sorge, den ein weiterer guter Grund, Baguio zu besuchen, ist das Essen. Alle die sich noch nicht gut auskennen, findet in der Ketchup Food Community fünf Restaurants für jeden Geschmack.
Weitere Sehenswürdigkeiten: Das Ben Cab Museum, der Mt. Cloud Bookshop, -die Baguio Cinematheque, das Tam-Awan Village, die Session Road. Weitere Attraktionen findet Ihr hier: Baguio Wochenend Fahrplan.
Zambales: Camping am Strand
In Zambales ist das Beste, was Ihr an langen Wochenenden tun könnt, das Strandleben zu geniessen und am Strand zu kampieren. In dieser Provinz findet Ihr unzählige Inseln. Hotels und Pensionen gibt es zwar, aber es wäre fast schade, nicht einfach mal draussen zu schlafen.
Als vor über 20 Jahren der Mt. Pinatubo ausbrach, fiel seine vulkanische Asche auf winzige Inseln in Zonales, wie Nagana Cover oder Anawangin Cove. Was auf den ersten Blick wie weisser Sand aussieht, ist in Wirklichkeit Vulkanasche, die die Ufer der genannten Inseln so unberührt aussehen lässt. Anawangin ist in den Sommermonaten etwas starker überlaufen, weil es näher ist als Nagsasa, doch beide Inseln haben ihren Charme. Ihr könnt schon am frühen Morgen dort hin wandern und die majestätische Küstenlinie bewundern.
Magalawa Island ist weniger bekannt, aber für alle, die gern ihre Ruhe haben, ist diese Insel ideal. Sein Vorzug gegenüber anderen Inseln in Zambales: Hier gibt e seine Sandbarriere und einen Mangrovenwald. Macht Euch darauf gefasst, dass Ihr hier kaum Mobilfunk-Empfang habt und bringt auch einen geladenen Akku mit. Oder es ist Euch einfach völlig egal und Ihr verabschiedet Euch einfach mal übers Wochenende vom Netz.
Manila: Alt-Manila erkunden
Keine Zeit, lange Ausflüge für die langen Wochenenden vorauszuplanen? Deswegen müsst Ihr noch lange kein Flugzeug entern – denn auch Manila selbst hat seine Fleckchen, die sich zu erkunden lohnt. Das könnt Ihr entweder zu Fuss tun oder mit einem Bambusfahrrad.
Zurück in die Geschichte? Eine Zeitmaschine ist dafür nicht notwendig. Erforscht einfach die alten Strassen und Ruinen von Intramuros innerhalb der alten Stadtmauern, und Ihr werdet zurückversetzt in die spanische Kolonialzeit. Startet an der Kathedrale von Manila, wandert von dort aus nach Bahay Tsinoy oder zum Kaisa Angelo King Heritage Center.
Für wenig Geld könnt Ihr das Casa Manila Museum besichtigen. Genau gegenüber liegt die Kirche von San Agustin, die älteste Kirche der Philippinen und ein UNESCO Welterbe. Für das Finale geht Ihr zum Fort Santiago, einer Zitadelle aus dem Jahr 1593, um das damals neu errichtete Manila zu schützen. Hier wurde auch José Rizal gefangen gehalten, bevor er hingerichtet wurde. Für mehr Details zur Tour im Inneren der Stadtmauern findet Ihr hier einen Plan.
In der weltältesten “Chinatown”, Binondo, findet Ihr sicher leckeres Essen. Appetithappen sind die Kuchay-Schweinefleisch-Klösschen im Dong Bei Dumpling, wo Ihr sogar bei der Zubereitung zusehen kannst. Im Café Mezzanine könnt Ihr Euch mit gebratenem Reis und lechon kawali verwöhnen lassen. Teilt Euch eine Portion Brathühnchen im Sincerity Café & Restaurant. Preiswerte aber leckere Dim Sum (chinesische Snacks) bieten das Wai Ying Fast Food oder Ying Ying Tea House. Beendet die Ess-Tour im Delicious mit einem Teller, nun ja, delikaten scharf-süssen Nudelgericht, Chami.
Und fahrt keinesfalls weg aus Binondo, ohne vorher noch genügend Pasalubong zu kaufen, traditionelle kleine Geschenke. Im Eng Bee Tin liegt Ihr dafür genau richtig. Salazar Pastries liefert Mond-Kuchen und Fleischpastete, Hühnchenpastete gibts im Diao Eng Chay, und im Quan Yin Chay vegetarische Weizenklösschen, Siopao.
Besuchs-Alternativen: Escolta, Quiapo, Chinesischer Friedhof, Philippinisches National-Museum
Steht gerade wieder ein langes Wochenende bevor? Dann fangt schon mal an, die Sehenswürdigkeiten auf der Liste abzuhaken. Mit diesen Plänen für längere Wochenendtrips in Luzon in der Tasche liegt das Vergnügen gleich hinter der nächsten Ecke!